Unermüdliche Pflegekräfte:

Unermüdliche Pflegekräfte:

Unermüdliche Pflegekräfte:

Unermüdliche Pflegekräfte:

Roboter als Helfer im Gesundheitswesen

Roboter als Helfer im Gesundheitswesen

Die Vielseitigkeit der Robotik

In der industriellen Fertigung ist ihr Einsatz nicht mehr wegzudenken. Roboter übernehmen Montagearbeiten wie Schweißen, Nieten, Verschrauben oder Lackieren. Und auch in anderen Bereichen etwa der Möbelindustrie, der Landwirtschaft, der Gastronomie, im Haushalt oder der Medizin ersetzten Roboter den Menschen, wenn es darauf ankommt, schnell, präzise oder unter räumlich schwierigen Bedingungen zu arbeiten. Angesichts einer alternden Bevölkerung und des aktuellen Pflegenotstandes liegt es also nahe, Roboter auch in der Pflege einzusetzen und so den zunehmenden Herausforderungen im Gesundheitswesen zu begegnen.

Doch was ist ein Roboter?

Im weitesten Sinn ist ein Roboter eine elektro-mechanische Apparatur, die computergesteuert dazu dient, dem Menschen bestimmte Arbeiten abzunehmen. Dabei ist sie entweder fest an einem Ort installiert oder mobil, sie funktioniert autonom oder ferngesteuert. Die Funktionen eines Roboters stützen sich im Wesentlichen auf Einzelkomponenten. Sensoren erfassen die Umgebung und seine Position im Raum, sie erkennen damit Hindernisse und reagieren auf Veränderungen. Mit seinen beweglichen Bauteilen, den sogenannten Aktoren, führt der Roboter Aktionen aus, ändert seine Form, Position oder Orientierung. Weitere wesentliche Elemente sind sein Steuerungssystem sowie das mechanische Gestell inklusive Getriebe.

Pflegeroboter:

Unterstützung und Entlastung für Betreuungspersonal im Gesundheitswesen

Pflegeroboter sind speziell dafür entwickelt, menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuerinnen und Betreuer in der Pflege alter oder kranker Menschen zu unterstützen. Die Gründe für ihren Einsatz sind vielfältig. Die Entlastung der pflegenden Menschen steht jedoch im Mittelpunkt. Pflegekräfte sollen mehr Zeit für menschliche Zuwendung gewinnen, während ihnen Routinearbeiten abgenommen werden. Mit Hilfe der Pflegeroboter soll aber auch die Qualität der Pflege sichergestellt, die Attraktivität des Pflegeberufes erhöht und nicht zuletzt dem technologischen Fortschritt auch in der Pflege Raum gegeben werden. In Krankenhäusern können Pflegeroboter bei der Überwachung der Vitalparameter von Patienten, bei der Medikamentenausgabe, beim Ausführen einfacher Pflegeroutinen oder der Desinfektion von Räumen oder Gegenständen unterstützen und auf diese Weise das pflegende Personal entlasten. In der Rehabilitation können sie dazu beitragen, physiotherapeutische Übungen durchzuführen, das Laufen oder allgemein die motorischen Fähigkeiten zu trainieren.

Je nach Einsatz im Gesundheitswesen unterscheidet man verschiedene Arten der Pflegeroboter. Einen Schwerpunkt bilden die Mobilitätsassistenzroboter, die die Mobilität älterer und alter Menschen wiederherstellen oder zumindest den Verlust der Beweglichkeit verlangsamen sollen. Diese Roboter, bei denen es sich um „Assistenz-Roboter“ handelt, helfen beim Aufstehen und Hinsetzen, also etwa beim Transfer vom Bett in einen Rollstuhl, beim Gehen und Navigieren in Innenräumen. Mit Hilfe der oben genannten Sensoren erkennen sie Hindernisse und vermeiden Unfälle bei der Nutzung. Sogenannte Telepräsenzroboter ermöglichen es medizinischem Fachpersonal, ohne direkten Kontakt, auch über eine räumliche Distanz mit Patienten oder alten Menschen zu kommunizieren. Zu diesem Zweck ist der Roboter mit einem Bildschirm, einer Kamera und einem Mikrofon ausgestattet und wird von einem Arzt oder einer Pflegekraft bedient, um Diagnosen zu stellen oder therapeutische Anweisungen zu geben. Durch diese Fernüberwachung von Körperfunktionen wie Puls, Blutzuckerspiegel oder Blutdruck kann in Notfällen medizinisches Fachpersonal benachrichtigt und rasch Hilfe geleistet werden.

In der Pflege dementiell erkrankter Menschen können sogenannte Begleitroboter eingesetzt werden. Dies sind Roboter, die im Aussehen Tierbabys, Hunden oder Katzen nachempfunden sind und mit ihren Sensoren auf Berührung und Geräusche reagieren. Somit sollen sie insbesondere kommunikative und emotionale Bedürfnisse stillen. Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie sinnvoll der Einsatz von sogenannten Desinfektions-Robotern sein kann, die autonom Räume desinfizieren und damit die Verbreitung von Krankheitserregern verhindern können.

Mit Blick auf die genannten Möglichkeiten ist ein Einsatz von Pflegerobotern in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder der Rehabilitation sinnvoll. In Pflegeeinrichtungen unterstützen sie das Pflegepersonal bei alltäglichen Aufgaben, die die Senioren nicht mehr allein bewältigen können. Das Personal kann sich entsprechend anspruchsvolleren Aufgaben widmen, hat mehr Zeit für die Bewohner, für Gespräche und Sozialkontakte. Bei dementiell Erkrankten ist in Pflegeeinrichtungen die positive Wirkung von Begleitrobotern mittlerweile unbestritten. Sie vermindern Gefühle von Einsamkeit, bauen Stress ab und wirken stimmungsaufhellend.

Paro und Pepper:

Innovative Pflegeroboter in der Altenpflege und ihre Anwendungsbereiche

Die Begleit-Roboter-Robbe Paro, die wie eine junge Sattelrobbe aussieht, ist seit dem Jahr 2004 kommerziell verfügbar und wird mittlerweile in über 40 stationären Einrichtungen, in denen keine Tiere erlaubt sind, eingesetzt. Paro kostet etwa 5000€, ist an die 60 cm lang und wiegt ungefähr 3 kg. Das kuschlige Tier reagiert mit wohligen Geräuschen, wenn es gestreichelt wird und kann die Kulleraugen, die dem Kindchen-Schema entsprechen, öffnen und schließen. Die meisten Demenzkranken reagieren äußerst positiv auf Paro, sie drücken sie an sich, singen ihr vor, zeigen Fürsorge und Freude. Der Pflegeroboter Pepper ist wie Paro ebenfalls ein sozio-interaktiver Roboter, aber menschenähnlich aufgebaut, wobei darauf geachtet wurde, ihn auf Menschen möglichst sympathisch wirken zu lassen. Dieses wird durch seine kindliche Größe von 1,20m und sein geringes Gewicht erreicht. Pepper ist der Animateur unter den bereits eingesetzten Robotern. Seine Funktion ist es, die Senioren zu unterhalten, sie zum Gehirntraining und zur Mobilisation zu animieren. Mithilfe künstlicher Intelligenz versteht er Sprache, kann sich Gesichter merken und damit an individuelle Bedürfnisse der Senioren anpassen, er erzählt Witze, gibt Rätsel auf, liest Geschichten vor, spielt Musik ab und fordert zum Mittanzen auf. Ebenso wie Paro wird Pepper bei Testeinsätzen sehr positiv bewertet, aber er dient eher der Unterhaltung und auch bei Pepper ist bei Anschaffungskosten von bis zu 17.000€ sein flächendeckender Einsatz nicht zu erwarten.

Erfahren Sie mehr über Pepper und Co. in unserer Veranstaltung:

Pflegeroboter im Gesundheitswesen: Patientenbetreuung im Einklang mit der Technologie

25.07.2023 von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr


Grenzen und ethische Überlegungen beim Einsatz von Robotern in der Pflege

Bei all den genannten Vorteilen liegen die Grenzen der Robotik in der Pflege auf der Hand. Natürlich ist der Einsatz von Pflegerobotern positiv zu bewerten, wenn diese bei körperlich anstrengenden Arbeiten assistieren oder Dokumentation oder Monitoring 3 elektronisch erfolgen können. Im Bereich der Emotionalität jedoch kann und darf menschliche Nähe aber nicht ersetzt werden. Die pflegebedürftigen Menschen benötigen liebevolle Zuwendung und zwischenmenschliche Kommunikation, die Maschinen, auch wenn es sich um künstliche Intelligenz handelt, nicht leisten können. Humanoide Roboter wie Pepper, die einem Menschen im Aussehen nachempfunden sind, analysieren mit Hilfe künstlicher Intelligenz zwar menschliche Verhaltensmuster und lernen Neues dazu, aber gerade die Aspekte Fürsorge und Empathie, die pflegerisches Handeln auszeichnen, sind nicht zu ersetzen. Zudem verfügen die Roboter nicht über das notwendige pflegerische Wissen, auch wenn sie in der Lage sind, dazuzulernen. Sie können beispielsweise nicht wie eine gute Pflegekraft abschätzen oder erkennen, wie die aktuelle Verfassung eines Patienten ist, also keine Patientenbeobachtung durchführen und etwa feststellen, ob ein Patient in einer Hinsicht gerade medizinische Hilfe benötigt. Zu allen kritischen Punkten gehört der ethische Aspekt. Auch wenn die Technik das Leben der Pflegebedürftigen und der Pflegenden erleichtert, muss dennoch die Selbstbestimmung, die Würde und die Privatsphäre der zu Pflegenden geachtet werden. In einer Stellungnahme des Deutschen Ethikrates vom Frühjahr 2020 wird allerdings betont, dass technische Entwicklungen in der Pflege befürwortet werden, sofern sie für die zu Pflegenden, wie auch die Pflegekräfte von Nutzen sind und die Würde des Menschen beachten.

Die Zukunft der Pflegerobotik:

Potenziale, Herausforderungen und regulatorische Aspekte

Pflegeroboter haben das Potential, das Gesundheitswesen zu revolutionieren und für den steigenden Bedarf an Pflegeleistungen eine Alternative darzustellen. Dennoch dürfen die Grenzen und Herausforderungen nicht unterschätzt werden. Für den Einsatz von Robotern in der Pflege müssen klare Richtlinien und Regulierungen gelten. Können die Pflegekräfte in ihrem Berufsalltag durch Roboter unterstützt werden, sind sie zu begrüßen. Aber es muss immer gewährleistet sein, dass zwischenmenschliche Beziehungen nicht ersetzt werden. Und ob der Einsatz der Roboter von der Bevölkerung akzeptiert wird, muss sich erst zeigen. Problematisch sind aktuell auch noch der bürokratische Aufwand, die Wartung und die hohen Kosten von Entwicklung und Einsatz der Roboter. Insbesondere in kleinen Pflegeeinrichtungen oder Ländern mit begrenzten Ressourcen wären die finanziellen Hürden zu hoch. Bisher gibt es im deutschen Gesundheitswesen nur einige Pilotprojekte, im Rahmen derer die Einsatztauglichkeit und Handhabung der Pflegeroboter geprüft werden soll. In den genannten Fällen dienen die Pflegeroboter der Unterhaltung der Senioren, ein umfassender Einsatz von Pflegerobotern wird in Deutschland vermutlich noch einige Jahre dauern, während humanoide Pflegeroboter in anderen Ländern, etwa China oder Japan, bereits weit verbreitet sind. Mit weiteren Fortschritten in der Technologie und dem wachsenden Bedarf an Pflegeleistungen wird die Entwicklung von Pflegerobotern aber sicherlich voranschreiten und zunehmend Akzeptanz finden. Voraussetzung ist allerdings, dass Rechts- und Haftungsfragen eindeutig geklärt werden.

Melden Sie sich zur Veranstaltung:
Pflegeroboter im Gesundheitswesen: Patientenbetreuung im Einklang mit der Technologie
am 25.07.2023 von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr an.

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Veranstaltung

Pflegeroboter im Gesundheitswesen: Patientenbetreuung im Einklang mit der Technologie
Webcast Aufzeichnung kostenfrei

Pflegeroboter im Gesundheitswesen: Patientenbetreuung im Einklang mit der Technologie

25.07.2023

Sie erhalten einen umfassenden Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von Pflegerobotern.