Technologiemanagement im Gesundheitswesen - Überblick und Entwicklung

Im Zuge unserer Veranstaltung "Logistik im Wandel: Die Zukunft der digitalen Krankenhauslogistik" am 28.11.2023 wurde ein spannendes Thema beleuchtet: das Technologiemanagement im Gesundheitswesen. Einer der Höhepunkte war der Vortrag von Karin Messer-Misak, einer erfahrenen Expertin mit umfassendem Hintergrund im technologischen Bereich und Facility Management.

In diesem Blogbeitrag werden wir uns auf ihre Erkenntnisse und Perspektiven konzentrieren, die sie in über 20 Jahren in amerikanischen und japanischen Technologiekonzernen sowie im universitären Sektor gesammelt hat. Wir werden die Bedeutung von Digitalisierung in der Gesundheitslogistik erforschen, die Herausforderungen, denen sie begegnet ist, und die Lösungen, die sie in einer der größten europäischen Krankenhausumgebungen erfolgreich umgesetzt hat.

Die Gesundheitslogistik hat sich im Laufe der Jahre entscheidend weiterentwickelt. Ursprünglich dominiert von traditionellen Methoden, erlebt sie nun einen Paradigmenwechsel hin zu technologiegetriebenen Ansätzen. Karin Messer-Misak skizziert in ihrem Vortrag, wie dieser Übergang in Phasen erfolgt:

• Phase 1: Traditionelle Logistik: Anfänglich fokussierte sich die Logistik hauptsächlich auf grundlegende Transport-, Umschlag- und Lageraktivitäten innerhalb des Krankenhauses.

• Phase 2: Logistik als Koordinationsfunktion: In dieser Phase gewann die Logistik zunehmend an Bedeutung, etablierte eigenständige Funktionsbereiche und begann, sich auf Spezialisierung und Rationalisierung zu konzentrieren.

• Phase 3 und 4: Flussorientierte Logistik und Supply Chain Management: Hier wird Logistik als integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette gesehen, eng verzahnt mit der gesamten Unternehmensstrategie und dem klinischen Bereich.

Jede Phase repräsentiert einen Schritt in Richtung einer umfassenderen, technologiegestützten und effizienteren Logistik, die darauf abzielt, die Patientenversorgung und -sicherheit zu verbessern.

Die Gesundheitslogistik steht heute vor einer Reihe von Herausforderungen, die durch den schnellen technologischen Fortschritt und sich verändernde Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen entstehen. Zu den Hauptproblemen gehören:

• Supply Chain Management: Angesichts der COVID-19-Pandemie wurde die Bedeutung einer stabilen, gut organisierten Liefer- und Beschaffungskette besonders deutlich. Krankenhäuser müssen sicherstellen, dass medizinische und nicht-medizinische Verbrauchsgüter wie Medikamente, Speisen, Wäsche und Einmalartikel jederzeit verfügbar sind.

• Kosteneffizienz: Der Druck, Gesundheitskosten zu senken, zwingt Krankenhäuser dazu, Betriebskosten zu optimieren, ohne die Patientenversorgung zu beeinträchtigen.

• Umgang mit verderblichen Gütern: Die Lagerung und Verwaltung verderblicher Medikamente und medizinischer Produkte erfordert besondere Aufmerksamkeit, da Verluste teuer und potenziell lebensgefährlich sein können.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werden zunehmend technologische Lösungen eingesetzt:

• Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen: Diese Technologien können genutzt werden, um Prozesse wie Routenoptimierung, Lagerverwaltung und Nachfrageprognosen zu verbessern.

• RFID-Tracking und Barcode-Scanner: Diese Technologien soll die Effizienz in der Logistik erhöhen, indem sie Echtzeitinformationen über den Status von Waren und Lagerbeständen liefern.

• Cloud-basierte Logistiksoftware: Sie soll die Zusammenarbeit verbessern und Echtzeitdatenübertragung über die gesamte Lieferkette hinweg.

Diese technologischen Fortschritte ermöglichen es, Daten in Echtzeit zu analysieren und intelligente Entscheidungen zu treffen, was letztendlich die Effizienz und Patientensicherheit in Krankenhäusern steigert.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bringt zahlreiche Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich, wie Karin Messer-Misak in ihrem Vortrag deutlich machte:

Vorteile:

• Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz von Technologien wie KI, RFID-Tracking und Cloud-Software können Prozesse optimiert und die Effizienz gesteigert werden.

• Erhöhte Patientensicherheit: Innovative Technologien verbessern die Genauigkeit in der Medikamentenverwaltung und die Überwachung von Patientendaten, was zu einer erhöhten Patientensicherheit führt.

Nachteile:

• Implementierungskosten: Die Einführung neuer Technologien kann mit erheblichen Investitionen verbunden sein, sowohl in Bezug auf Hardware als auch auf Software.

• Integrationskomplexitäten: Die Eingliederung neuer Systeme in bestehende Infrastrukturen kann komplex sein und erfordert oft maßgeschneiderte Lösungen sowie umfassende Schulungen des Personals.

Diese Aspekte unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Abwägung im Rahmen des Technologiemanagements im Gesundheitswesen.

Die Zukunft des Technologiemanagements im Gesundheitswesen ist eng mit der Weiterentwicklung und Implementierung neuer Technologien verbunden. Einige der vielversprechendsten Bereiche sind:

• Internet der Dinge (IoT): Durch den Einsatz von IoT-Geräten wie Sensoren und RFID-Tags können Echtzeitdaten über den Status von Waren und Lagerbeständen gesammelt werden, was zu besserer Transparenz und Überwachung führt.

• Blockchain-Technologie: Sie bietet eine sichere und transparente Methode zur Nachverfolgung von Waren, was besonders im Bereich der Medikamentensicherheit von Bedeutung ist.

• Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR): Diese Technologien könnten in der Logistik für Aufgaben wie das Kommissionieren und Verpacken von Waren oder zur Schulung von Personal eingesetzt werden.

Die Betrachtung zukünftiger Richtungen deutet darauf hin, dass Technologien wie maschinelles Lernen, KI und Cloud-basierte Systeme weiterhin eine zentrale Rolle spielen werden, um die Effizienz und Effektivität in der Gesundheitslogistik zu steigern.

Karin Messer-Misak hat in ihrer langjährigen Berufserfahrung im Bereich Facility Management und Gesundheitswesen zahlreiche erfolgreiche Implementierungen von Technologielösungen erlebt und mitgestaltet. Einige dieser Fallbeispiele, die sie in ihrem Vortrag teilte, umfassen:

• Einführung von RFID-Systemen: In einem großen europäischen Krankenhaus hat die Einführung von RFID-Technologie zur Optimierung der Lagerverwaltung und zur Reduzierung von Medikamentenverschwendung beigetragen.

• Integration von KI in die Lieferkettenlogistik: Die Anwendung künstlicher Intelligenz hat zu verbesserten Prognosen und effizienterem Ressourceneinsatz geführt.

• Cloud-basierte Koordination: Die Nutzung cloud-basierter Logistiksoftware hat die Koordination und Echtzeitdatenübertragung über die gesamte Lieferkette hinweg verbessert.

Diese Beispiele illustrieren, wie innovative Technologien in der Praxis angewendet werden können, um die Herausforderungen in der Gesundheitslogistik zu bewältigen und die Patientenversorgung zu verbessern.

Der Bereich des Technologiemanagements im Gesundheitswesen steht vor einer spannenden Zukunft. Die von Karin Messer-Misak vorgestellten Fallbeispiele und Diskussionen zeigen deutlich, wie die Integration fortschrittlicher Technologien wie KI, IoT und Blockchain die Effizienz steigern und die Patientensicherheit erhöhen kann.

Gleichzeitig werden die Herausforderungen bei der Implementierung und Integration dieser Technologien hervorgehoben. Dieser Blogbeitrag beleuchtet sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die das Technologiemanagement im Gesundheitswesen mit sich bringt und bietet eine fundierte Perspektive für Fachleute in diesem Bereich.

Jetzt kompletten Vortrag anschauen:

Für ein tieferes Verständnis und weitere Einblicke laden wir Sie ein, sich den vollständigen Vortrag von Karin Messer-Misak anzusehen, der unten im Beitrag verlinkt ist. Entdecken Sie, wie Technologie das Gesundheitswesen revolutionieren kann!